Trotz der zunehmenden Digitalisierung der Welt gibt es sie noch – die Plakate. Statt Relikte aus einem Prä-Internet Zeitalter zu sein, sind sie nach wie vor am Leben – an Laternenpfählen, Hauswänden, Bahntationen. Selbst die Litfaßsäule, deren Geschichte in den 1850er beginnt, existiert auch im 21. Jahrhundert weiter. Für eine aufmerksame Stadtspaziergängerin wie die Künstlerin Friederike Lydia Ahrens liefern diese Plakate das Material ihrer Kunst – die Metropole selbst stellt es ihr in »autopoetischer Produktivität« zur Verfügung.

Die Werke von Friederike Lydia Ahrens bestehen aus Abrissen, Fragmenten und Schnipseln von Plakatwänden, die sie mit einem unbeirrbaren Auge für das Detail abreißt, um sie zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. So entstehen Collagen, geklebte Bilder, welche Momentaufnahmen von Stadtvierteln oder Städten liefern.

Friederike Lydia Ahrens lebt und arbeitet in Hamburg. Sie hat, seit sie 1953 das Licht der Welt erblickte, ein Kunststudium an der HfBK in Hamburg abgeschlossen, zudem Gesellen- und Meisterjahre als Keramikerin verbracht, hatte diverse Ausstellungen im In- und Ausland, gehörte über viele Jahre der Malgruppe Pegasus an, ist regelmäßig Teil der Sommerakademien Pentiment in Hamburg und widmet sich mit unermüdlicher Energie und Leidenschaft der PlacArt.

Friederike Lydia Ahrens erkennt und schätzt den Wert dieser Poesie der Strasse und möchte ihn bewahren. Der Vergänglichkeit ein Schnippchen schlagen. Sie macht den öffentlichen Raum privat und holt ihn zu sich ins Altelier.

Wann: 27.03.2019 – 02.06.2019
Eintritt frei