Das Team der SDW im WÄLDERHAUS

Im WÄLDERHAUS arbeiten eine Vielzahl an Menschen, sei es im Hotel, der Gastronomie oder im Veranstaltungsbereich. Als Eigentümerin des Hauses ist im WÄLDERHAUS auch die Geschäftsstelle der SDW angesiedelt. In losen Abständen werden wir Ihnen hier unsere Mitarbeitenden vorstellen, die im WÄLDERHAUS Programme anbieten.

Michael Rademann

Michael Rademann (Dipl.-Ing. Bioingenieurwesen)
Umweltbildung – Naturschutz

Tel: +49 40 302156 504
Email: rademann@wald.de

Experte aus Audio-Leidenschaft

Es gibt Menschen, die ihm eine Inselbegabung unterstellen. Soweit würde Michael Rademann nicht gehen. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, vielleicht sogar so etwas wie eine Notwendigkeit für das Verständnis der Welt. Denn die Schönheit der Welt lässt sich ja nicht nur an den optischen Eindrücken festmachen, sondern auch an den akustischen. Und wenn sich Ästhetik in Klangreihen widerspiegelt, dann ist Michael ein unbedingter Ästhet. Die Vielschichtigkeit der klanglichen Welt ist es im Grunde auch, die dazu geführt hat, dass er Teil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hamburg wurde.

Seit zwölf Jahren gehört Michael als Ornithologie- und Naturschutz-Experte zum Team. Angefangen hat alles mit Vogelführungen für Erwachsene. Als das WÄLDERHAUS 2012 in Wilhelmsburg eröffnete, war er dann gemeinsam mit einem Kollegen der erste Mitarbeiter der neuen Einrichtung. Neben den Vogelführungen in den Naturschutzgebieten Wohldorfer Wald, Höltigbaum, Holzhafen, Fischbeker Heide, Raakmoor und Hainesch-Iland kamen für den studierten Umweltingenieur umweltpädagogische Projekte für Kinder und Schulklassen in Wilhelmsburg hinzu. Dabei geht es nicht nur darum, das WÄLDERHAUS kennen zu lernen, sondern auch die Natur des Stadtteils, oder besser gesagt: die Schönheit der Natur, die die Kinder umgibt. Verschiedene Programme stehen den Kindern zur Auswahl – ob GPS-Rallye, klassische Waldführung oder Basteln mit Waldgegenständen. Darüber hinaus betreut Michael ein Projekt mit Jugendlichen zum Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit.

Auch für ihn selbst war das Kindesalter entscheidend. Denn schon sehr früh interessierte er sich für Vögel und deren Rufe im Wald. Aus dem Interesse ist über die Jahre hinweg viel mehr geworden – nämlich das, was man eine audiophile Faszination nennen könnte. Vogelgesänge, Vogelgeräusche, deren Töne und Klänge: Sie sind für Michael das eigentliche Highlight im Wald. Es geht ihm schlicht und ergreifend ums Zuhören. Und um das Erkennen von Schönheit in der Natur. Denn nur wenn die Kinder und Jugendlichen die Schönheit erkennen, werden sie die Natur später schützen.

Bettina Bartlick-Kustak

Bettina Bartlick-Kustak (Biologin)
Umweltbildung

Tel: +49 40 302156 503
Email: kustak@wald.de

Philosophin der Natur

Bei der Vorstellung von Natur denken die meisten Menschen an Wald, grüne Wiesen, Rehe und Füchse. An Heimat eher weniger. Und daran, dass Natur auch eine soziale Komponente hat, wahrscheinlich die wenigsten. Für Bettina Bartlick-Kustak sind das alles jedoch Rhizome, die unzertrennlich zusammenhängen – und zusammengehören. Denn hier steht die studierte Biologin und Philosophin an vorderster Front.

Doch zunächst einmal musste sie ihre geliebte Umgebung verlassen. Ab 2007 arbeitete sie in der WaldSchule im Niendorfer Gehege. Dabei half sie die bei Hamburger Schulklassen populären Waldspiele, bei denen Schüler einen Parcours mit Aufgaben durchlaufen, zu entwickeln. Damals hoffte sie noch, dass das angedachte WÄLDERHAUS wie geplant im Niendorfer Gehege gebaut werden würde. Doch es kam anders. Und mit dem Neubau in Wilhelmsburg entstanden neue Aufgaben. Und ein neuer Arbeitsort als Umwelt- und Museumspädagogin.
Nicht nur faszinierte sie bald die Geschichte des Stadtteils, der bundesweit als sozialer Brennpunkt bekannt ist, sondern vielmehr noch wuchs ihr Wilhelmsburg ans Herz. Sie lernte den Stadtteil, die Menschen und deren soziale Wirklichkeit kennen – und dabei auch sich selbst etwas besser. Denn den Umgang vor Ort begreift sie als persönliche Bereicherung, als ein beständiges Dazulernen.

Die Programme, die sie heute betreut, richten sich nicht nur an Kinder und Schulklassen, sondern auch an Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, private Gruppen wie beispielsweise Landfrauenverbände und Familien sowie an Fachleute wie etwa Architekten, Tischlerlehrlinge, Forstbesitzer und Förster. Neben den Basis- und Expertenführungen im Science Center Wald bietet sie außerdem NUN-zertifizierte Schulungen (Norddeutsch und Nachhaltig) für LehrerInnen, ErzieherInnen und StudentInnen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Hinzu kommen gezielte Stadtteilprojekte für sozial benachteiligte Jugendliche zum Thema Nachhaltigkeit. Ihr drittes großes Projekt dieser Art, das sie aktuell durchführt, beschäftigt sich mit dem Komplex der nachhaltigen Digitalisierung. Zuvor betreute sie das Projekt „Natur erleben“ und ging in Kooperation mit der Universität Hamburg der Frage nach, was eine gute Naturerfahrung ist.

Für sie selbst dürfte die Beantwortung der Frage nicht besonders schwierig sein. Denn aus ihrer Sicht bedeutet Wald nichts weniger als ein Nachhausekommen. Entscheidend ist dabei der Faktor Zeit. Ohne Vorgaben und zeitlichen Druck im Wald zu sein, führt für Bettina letztlich zu sich selbst. Frieden finden, zur Ruhe kommen, Glück empfinden: Der Wald bietet all das. Man muss sich nur auf ihn einlassen.

Ariane Schwarz

Ariane Schwarz
Umweltbildung – WaldSchule Niendorfer Gehege

Tel: +49 40 55 40 36 77
Email: schwarz@wald.de

Naturkind im Wald

Wetter ist nicht wichtig. Im Gegenteil: Wetter ist Teil von dem gesamten Komplex, den manche als „Naturerfahrung“ bezeichnen würden. Und allein schon deshalb etwas Wunderbares. Für Ariane Schwarz gibt es nichts Besseres als sich außen aufzuhalten. Eben dort, wo tatsächlich das Leben stattfindet.
Selbstverständlich nutzt sie das Rad. Um den Wind zu spüren, die Sonne auf der Haut, den Regen im Gesicht, die Kälte an den Händen. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. Und schon die tägliche Fahrradfahrt zu ihrer Arbeitsstätte ins Niendorfer Gehege gehört zum Erlebnis Natur.

Morgens um 7.30 Uhr beginnt Arianes Arbeit in der WaldSchule. Sie prüft die Räumlichkeiten, stellt das Material bereit, das sie für den Tag verwendet und geht den geplanten Ablauf durch. Dann holt sie die Schulklassen oder Kindergruppen am Waldrand ab. In der WaldSchule geht es zunächst einmal darum, Kontakt zu den Kindern herzustellen und ihnen ein klein wenig Theorie nahezubringen. Doch wirklich wichtig ist das, was im Anschluss kommt: das Erlebnis im Wald. Anhand von Führungen erläutert sie spielerisch das Waldleben, die Bäume und Tiere. Ohne moralischen Zeigefinger, dafür aber mit allen Sinnen. Ihr Ziel ist dabei, das zu vermitteln, was sie selbst empfindet: Begeisterung. Noch immer ist sie jeden Tag aufs Neue begeistert, wenn sie den Wald betritt. Jedes Eichhörnchen, das über den Weg läuft oder an einem Baum hinaufklettert, erfreut sie.

Seit 20 Jahren ist sie Teil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hamburg. „Gärtnern mit Kindern“ hieß das erste Projekt der gelernten Gärtnerin. Mittlerweile ist sie als Waldpädagogin für die gesamte Organisation und Durchführung der Projekte im Niendorfer Gehege zuständig.
Am Nachmittag, wenn die Gruppe die WaldSchule wieder verlassen hat, beginnt Ariane mit der Planung des nächsten Tages. Vor allem aber hofft sie, dass die Kinder nicht nur den Wald kennen gelernt haben, sondern dass sie auch ein klein wenig Faszination mitnehmen – und in den Wald zurückkehren. Am besten sogar mit ihren Eltern. Denn an den Wald kann man ganz unbedarft herangehen, man muss es einfach nur tun.

Gebaeude